Um den Flughafen Zürich zuverlässig mit Wärme zu versorgen, sind in der Heizzentrale des Flughafens insgesamt vier Kessel (Dampferzeuger) installiert. Die Abstufung in zwei 20-MWAnlagen und zwei Einheiten mit je 40 MW erlaubt eine flexible Betriebsführung der Wärmeproduktion.

Die beiden grossen Wasserrohrkessel liefern Frischdampf von 480 °C und 80
bar. Ebenso im Einsatz stehen zwei Rauchrohrkessel, die Frischdampf mit 220
°C und 12 bar liefern. Die Kessel sind grundsätzlich für eine Zwei-Stoff-Funktion ausgelegt, es kann somit in Notfällen auch Heizöl zugeführt werden. In der Heizzentrale befinden sich zudem drei Speicher mit je 150 m3 Inhalt. Hier kann bis 50 MWh Wärme zwischengespeichert werden.

Die Wärmeverteilung auf dem gesamten Flughafen-Areal erfolgt durch begehbare Kanäle mit einer Gesamtlänge von ca. 8 km. Das dort in den installierten Stahlrohren transportierte Heisswasser weist im Regelfall eine Vorlauftemperatur von rund 130 °C mit 20 bar auf . [1]

Bereits seit Jahrzehnten wird der wertvolle fossile Brennstoff nicht nur einfach verbrannt, um Wärme für die Raumheizungen zu erzeugen. Vielmehr wird das hohe Verbrennungs-Temperaturniveau zur Stromproduktion genutzt (Wärme-Kraft-Kopplung WKK). Seit dem Jahr 2000 steht zusätzlich zu den Dampfturbinen (9) eine Gasturbine (2) mit 5 MW elektrischer Leistung im Einsatz. Die im Abgas der Gasturbine enthaltene Abwärme (7) wird im Wasserrohrkessel (8) zur Dampferzeugung genutzt. Der Dampf (80 bar) kann in der Folge über eine Gegendruck-Dampfturbine (9) mit 2,7 MW (TG 2) unter Abgabe von elektrischer Leistung entspannt werden, bevor der entspannte Dampf (12 bar) im Kaskadenumformer (11) in Heisswasser überführt wird. Das Heisswasser wird schliesslich für die Wärmelieferung (12) (Gebäudeheizungen / Brauchwarmwasser) und für Prozesswärmebezüger verwendet.

Total können im Kombikraftwerk also bis zu ca. 7.5 MW Strom erzeugt werden, welcher zur Versorgung der Flughafeninfrastruktur dient. Der Produktionsschwerpunkt ist im Winterhalbjahr.

Der primäre Energieträger im Heizkraftwerk wird gleichzeitig zur Wärme- als auch Stromproduktion eingesetzt. Auf diese Weise erreicht man einen Jahres-Nutzungsgrad von rund 90 % unter Produktion des hochwertigen Produktes Winter- Bandlaststrom.

Stromproduktion 2022: 21.4 GWh, Spitze 7’828 kW